Militärhistorische Ausstellungen

MUSEUMSAUSSTELLUNG KAPONNIERE 8813

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Die Besetzung der ostpolnischen Gebiete durch die UdSSR im September 1939 und der Gebiete von Finnland, der baltischen Staaten, Bessarabien und der Bukowina im Jahre 1940 führte dazu, dass die bestehenden Verstärkungen an der Westgrenze ihre Funktion nicht mehr erfüllten. Das Grenzbefestigungssysteme der sog. „Stalin-Linie” befanden sich in der Mitte des Landes, da die Grenze um mehr als 300 km verschoben wurde.
Gegen Ende des Jahres 1939 begann man mit den Vorbereitungsarbeiten für den Bau neuer dauerhafter Befestigungen an der neuen westlichen Grenze und erste Bauarbeiten fingen im Juni 1940 an. Dies resultierte aus dem Befehl des Ministers der Nationalen Verteidigung, Semjon Timoschenko. Der Ausbau der Befestigungen wurde fünf Festungsverwaltungen mit 1338 Bauabschnitten unterworfen. Die Bauarbeiten verliefen auf verschiedenen Abschnitten unterschiedlich. Zum großen Teil führte der Mangel an Koordination und Rohstoffen zu erheblichen Verzögerungen. Von den Sowjets wurde der Bau von mindestens 4850 Bunkern auf dem Gebiet von dreizehn Festungssektionen geplant.
Bis zum deutschen Angriff auf die UdSSR am 22.Juni 1941 wurden nahezu 1900 Bunker gebaut, von denen 800 noch im Bau waren. Die letzte, 8.Festungssektion Przemyśl grenzte im Norden an die Festungssektion Rawa-Ruska, im Süden an die Hügel des Bieszczady-Gebirges. Die Aufgabe der Befestigungsanlagen entlang des Flusses San war die Verteidigung zweier wichtiger Bahnstrecken in Przemyśl und Zagórze, die nach Krakau und Lemberg führten. Entlang der Strecke von 120 km wurden 168 Bunker gebaut, von denen 99 fertiggestellt wurden. Bis zum 8.Juni 1941 konnten die sowjetischen Truppen 63 Bunker mit Besatzungen versehen. Die Befestigungen an der neuen, westlichen Grenze der UdSSR wurden „Molotow-Linie” genannt.
Das hier präsentierte Objekt ist die Kaponniere. Bunker dieser Art gehörten in der 8.Festungsstation in Przemyśl zur Seltenheit. Auf der ganzen Molotow-Linie erbaute man nur zwei derartige einstöckige Schutzräume.
Den Bau des Bunkers begann man erst Ende des Jahres 1940, was zur Folge hatte, dass das Objekt vor dem 22.Juni 1941 nicht fertiggestellt werden konnte. Der Bunker wurde mit vier Geschützen ausgerüstet. Zwei Panzerabwehrgeschütze Kal.45 mm Wz. aus dem Jahr 1934, Typ 20-K, wurden mit schweren Maschinengewehren Wz. 1939 DS. Kal. 7,62 sowie zwei schweren Maschinengewehren Wz. 1910/30 Typ Maxim Kal. 7,62 mm gekoppelt. Einen Teil der Ausrüstung bildete zudem das Hand-Maschinengewehr Diegtariew DT Wz.1929 Kal. 7,62 mm, montiert in Positionen, um den Eingang zu schützen.
Im Jahr 2002 haben dank Tomasz Szpakowski, Grzegorz Malik und anderen Enthusiasten die Arbeiten zur Revitalisierung des Objekts begonnen. 2008 nahm man die Vorbereitung einer Museumsausstellung rund um das Schicksal von Przemyśl und der Molotow-Linie während des Zweiten Weltkrieges in Angriff. Die Ausstellung besteht aus Uniformen und Ausrüstung von Soldaten, die in den Jahren 1939-1945 kämpften. Ferner gibt es lokale Fotos, Dokumente und Zeitungen aus dem Zweiten Weltkrieg zu sehen. Darüber hinaus wurden im Tierheim Originalausrüstungselemente installiert und renoviert, die im Laufe der Jahre gestohlen wurden.

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