In Przemyśl, einer Stadt mit einer tausendjährigen Geschichte, stellen Friedhöfe ein wesentliches Element ihrer kulturellen Landschaft dar. Sie spiegeln die Geschichte der Stadt wider und wie diese sich in das Leben einzelner Menschen – ihrer Bewohner – einschrieb. Diese Menschen waren es, die ihren besonderen Charakter und die Atmosphäre der Stadt schufen.
Der jüdische Friedhof entstand ca. 1860. Umgeben ist er von einer 1913 erbauten Mauer; das Haupttor befindet sich an der Ulica Słowackiego (Słowacki-Straße).
Die ältesten Mazewas – steinerne Grabsteine in Form von Stelen, hauptsächlich aus der Zeit der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert, die mit Reliefen mit traditioneller Symbolik geschmückt sind – nehmen den mittleren, ältesten Teil des Friedhofs ein. Hier befinden sich auch Gräber der im Zweiten Weltkrieg ermordeten Juden und Stätten des Gedenkens an sie. Der Friedhof wurde angelegt, als der alte, der sich seit dem 16. Jahrhundert an der heutigen Ulica Rakoczego (Rakoczy-Straße) befand, vollständig belegt war. Heute gibt es auf dem Gelände keine Grabsteine mehr; diese waren während des Zweiten Weltkriegs von den Nazis von hier weggeschafft worden. Einziger Zeuge der damaligen Zeit ist die Ziegelmauer um den Friedhof sowie ein kleines Tor, das ihn mit dem ehemaligen Gelände des jüdischen Krankenhauses verbindet.